Friedrich Nietzsche: Die besten Zitate

Umwerter der Werte und Visionär der Selbstüberwindung

Friedrich Nietzsche (1869)
Friedrich Nietzsche (1869)

Friedrich Nietzsche (1844-1900) war ein deutscher Philosoph, Kulturkritiker und Philologe, der zu den einflussreichsten Denkern der Moderne zählt. Sein Werk zeichnet sich durch eine radikale Kritik an der traditionellen Moral, Religion und Philosophie aus. Nietzsche strebte danach, alle bestehenden Werte umzuwerten und den Menschen zu einem selbstbestimmten, schöpferischen Wesen zu erheben.

Der Tod Gottes und die Überwindung des Menschen

Eines der bekanntesten Konzepte Nietzsches ist der „Tod Gottes“. Mit der Aussage „Gott ist tot“ proklamierte er das Ende der traditionellen religiösen Weltanschauung und forderte den Menschen auf, selbst die Verantwortung für sein Leben und seine Werte zu übernehmen. In diesem Zusammenhang entwickelte er die Idee des „Übermenschen“ – eines Ideals, das den Menschen in seiner jetzigen Form überwinden und zu neuen Höhen führen sollte.

Jenseits von Gut und Böse

Nietzsche stellte die herkömmlichen moralischen Kategorien von Gut und Böse in Frage. Er argumentierte, dass diese Konzepte menschliche Konstrukte seien und keine absolute Gültigkeit besäßen. Stattdessen plädierte er für eine „Umwertung aller Werte“ und eine individuelle Ethik, die auf Selbstverwirklichung und Lebensbejahung basiert.

Die ewige Wiederkunft und amor fati

Ein weiteres zentrales Konzept in Nietzsches Philosophie ist die „ewige Wiederkunft des Gleichen“. Diese Idee besagt, dass sich das Leben in all seinen Details unendlich oft wiederholt. Nietzsche sah darin eine ultimative Bejahung des Lebens: Wer bereit ist, sein Leben genau so wieder und wieder zu leben, hat es wahrhaft bejaht. Dies führt zum Konzept des „amor fati“ – der Liebe zum Schicksal und zur bedingungslosen Annahme des Lebens mit all seinen Höhen und Tiefen.

 

Perspektivismus und Wahrheitskritik

Nietzsche vertrat einen radikalen Perspektivismus. Er argumentierte, dass es keine absolute Wahrheit gebe, sondern nur verschiedene Perspektiven auf die Wirklichkeit. Diese Sichtweise führte zu einer grundlegenden Kritik an der traditionellen Philosophie und Wissenschaft, die nach absoluten Wahrheiten suchten.

Stil und Wirkung

Nietzsches Schreibstil ist geprägt von Aphorismen, Paradoxien und poetischen Elementen. Er verwendete oft Metaphern und spielte mit der Sprache, um seine Ideen zu vermitteln. Sein Werk „Also sprach Zarathustra“ gilt als eines der einflussreichsten philosophischen Werke der Moderne.

Einfluss und Kontroversen

Nietzsches Denken hatte einen enormen Einfluss auf die Philosophie, Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts. Jedoch wurden seine Ideen auch oft missinterpretiert und missbräuchlich verwendet, insbesondere durch die Nationalsozialisten. Dies führte zu kontroversen Debatten über sein Werk und seine Person.

Fazit: Der Denker der Freiheit

Trotz aller Kontroversen bleibt Nietzsche einer der wichtigsten Philosophen der Moderne. Seine Kritik an bestehenden Werten, sein Plädoyer für individuelle Freiheit und Selbstverwirklichung sowie seine radikale Infragestellung traditioneller Denkweisen haben das philosophische und kulturelle Denken nachhaltig geprägt. Nietzsches Werk fordert uns bis heute heraus, kritisch zu denken und unser Leben selbstbestimmt zu gestalten.

"Was mich nicht umbringt, macht mich stärker."

Friedrich Nietzsche, Götzen-Dämmerung, Abschnitt 8: „Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben“

""Gott ist todt! Gott bleibt todt! Und wir haben ihn getödtet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?"

Friedrich Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft, Buch 3, § 125: „Die fröhliche Wissenschaft“

"Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können."

Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra, Teil 1: „Vom neuen Gebrauche“

"Nicht durch Zorn, sondern durch Lachen tötet man."

Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra, 1. Teil

"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum."

Friedrich Nietzsche, Götzen-Dämmerung, Abschnitt 13: „Von der Keuschheit und anderen Tugenden“

"Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein."

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Abschnitt 146

"Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll."

Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra, Teil 1: „Vom Übermenschen“

"Die Freiheit des Geistes ist die Voraussetzung für jede Kunst."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, Buch 3

"Die Kunst ist die höchste Form der Hoffnung."

Friedrich Nietzsche, Götzen-Dämmerung, Abschnitt 12: „Die Kunst ist die höchste Form der Hoffnung“

"Der Mensch ist das Tier, das lachen kann."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, Buch 2

"Der Tod ist der Zweck aller Dinge."

Friedrich Nietzsche, Ecce Homo, Kapitel 8: „Warum ich so weise bin“

"Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können."

Friedrich Nietzsche, Götzen-Dämmerung, Abschnitt 19: „Unser Kampf“

"Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt."

Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra, Teil 1: „Vom Menschen und vom Übermenschen"

"Diejenigen, die die Schönheit sehen, lieben auch das Leben."

Friedrich Nietzsche, Götzen-Dämmerung, Abschnitt 18: „Die Fliegen des Marktes"

"Das Leben ist kein Problem, das es zu lösen, sondern eine Wirklichkeit, die es zu erfahren gilt."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, Buch 1

„Man liebt zuletzt seine Begierde, und nicht das Begehrte.“

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Abschnitt 175

„Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas Seltenes,- aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.“

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Abschnitt 156

„Das habe ich gethan“ sagt mein Gedächtnis. „Das kann ich nicht gethan haben“ – sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich – gibt das Gedächtnis nach.

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Abschnitt 68

„Wenn der Entschluss einmal gefasst ist, das Ohr auch für den besten Gegengrund zu schließen: Zeichen des starken Charakters. Also ein gelegentlicher Wille zur Dummheit.“

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Abschnitt 107

„Es gibt gar keine moralischen Phänomene, sondern nur eine moralische Ausdeutung von Phänomenen …“

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Abschnitt 108

„Ein Volk ist der Umschweif der Natur, um zu sechs, sieben großen Männern zu kommen.- Ja: und um dann um sie herum zu kommen.“

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Abschnitt 126

„Von den Sinnen her kommt erst alle Glaubwürdigkeit, alles gute Gewissen, aller Augenschein der Wahrheit.“

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Abschnitt 134

"Der Mensch ist ein Seil, geknüpft zwischen Tier und Übermenschen – ein Seil über einem Abgrund."

Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra, Teil 1: „Vom Übermenschen"

"Der Mensch ist das höchste Tier, aber auch das schlimmste."

Friedrich Nietzsche, Ecce Homo, Kapitel 3: „Warum ich so gute Bücher schreibe"

"Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!"

Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra, Teil 2: „Von alten und jungen Weiblein"

„Der Unterleib ist der Grund dafür, dass der Mensch sich nicht so leicht für einen Gott hält.“

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Abschnitt 141

„Der Einwand, der Seitensprung, das fröhliche Misstrauen, die Spottlust sind Anzeichen der Gesundheit: alles Unbedingte gehört in die Pathologie.“

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Abschnitt 154

„Unserem stärksten Triebe, dem Tyrannen in uns, unterwirft sich nicht nur unsere Vernunft, sondern auch unser Gewissen.“

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Abschnitt 156

"Nichts ist wahr, alles ist erlaubt."

Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra, Kapitel "Der Schatten"

"Im Gebirge der Wahrheit kletterst du nie umsonst: entweder du kommst schon heute weiter hinauf oder du übst deine Kräfte, um morgen höher steigen zu können."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. Buch 2

„Viel von sich reden kann auch ein Mittel sein, sich zu verbergen.“

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Abschnitt 169

„Mitleiden wirkt an einem Menschen der Erkenntnis beinahe zum Lachen, wie zarte Hände an einem Zyklopen.“

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Abschnitt 171

"Entweder verstecke man seine Meinungen, oder man verstecke sich hinter seine Meinungen. Wer es anders macht, der kennt den Lauf der Welt nicht oder gehört zum Orden der heiligen Tollkühnheit."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. Buch 2

"Macht wollen sie und zuerst das Brecheisen der Macht, viel Geld, — diese Unvermögenden!"

Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen, Erster Teil: Die Reden Zarathustras, 1883. Vom neuen Götzen

"Gesetze verraten nicht das, was ein Volk ist, sondern das, was ihm fremd, seltsam, ungeheuerlich, ausländisch erscheint."

Friedrich Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft (La gaya scienza), 1882 (ergänzt 1887)

"Gewissensbisse erziehn zum Beißen."

Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen, Zweiter Teil, 1883. Von den Mitleidigen

"Große Verbindlichkeiten machen nicht dankbar, sondern rachsüchtig; und wenn die kleine Wohltat nicht vergessen wird, so wird noch ein Nage-Wurm daraus."

Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen, Zweiter Teil, 1883. Von den Mitleidigen

"Im Lobe ist mehr Zudringlichkeit, als im Tadel."

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, 1886. Viertes Hauptstück. Sprüche und Zwischenspiele

"Leben überhaupt heißt in Gefahr sein."

Friedrich Nietzsche, Unzeitgemäße Betrachtungen, 1873-76. Schopenhauer als Erzieher, 1874

"Leben wir zu nahe mit einem Menschen zusammen, so geht es uns so, wie wenn wir einen guten Kupferstich immer wieder mit bloßen Fingern anfassen: Eines Tages haben wir schlechtes beschmutztes Papier und nichts weiter mehr in den Händen."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. Buch 2

"Der Brave Lieber aus ganzem Holz eine Feindschaft, Als eine geleimte Freundschaft!"

Friedrich Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft (La gaya scienza), 1882 (ergänzt 1887). Scherz, List und Rache. Vorspiel in deutschen Reimen

„Die Liebe zu Einem ist eine Barbarei: denn sie wird auf Unkosten aller Übrigen ausgeübt. Auch die Liebe zu Gott.“

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Abschnitt 67

„Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse.“

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Abschnitt 153

"Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: 'Ich, der Staat, bin das Volk.'"

Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra, Teil 1: „Vom neuen Götzen"

"Nicht die Erkenntnis gehört zum Wesen der Dinge, sondern der Irrtum."

Friedrich Nietzsche, Nachgelassene Fragmente. Frühjahr – Herbst 1881

"Öffentliche Meinungen – private Faulheiten."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. Buch 2, Achtes Hauptstück. Ein Blick auf den Staat

"Reife des Mannes: das heißt den Ernst wiedergefunden haben, den man als Kind hatte, beim Spiel."

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, 1886. Viertes Hauptstück. Sprüche und Zwischenspiele

"Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit, als Lügen."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. Buch 2

"Väter haben viel zu tun, um es wieder gut zu machen, daß sie Söhne haben."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. Buch 2, Siebentes Hauptstück. Weib und Kind

"Denn viele Menschen ... sind selber Intervalle und Pausen in der Symphonie des wirklichen Lebens."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. Buch 2

"Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, Wenige in Bezug auf das Ziel."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. Buch 2

"Von allen Trostmitteln tut Trostbedürftigen nichts so wohl als die Behauptung, für ihren Fall gebe es keinen Trost. Darin liegt eine solche Auszeichnung, daß sie wieder den Kopf erheben."

Friedrich Nietzsche, Morgenröte. Gedanken über die moralischen Vorurteile, 1881

"Was ist der Affe für den Menschen? Ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham."

Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen, Erster Teil. Zarathustras Vorrede

"Wenn der Mensch vor Lachen wiehert, übertrifft er alle Tiere durch seine Gemeinheit."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. Buch 2

"Der Witz ist das Epigramm auf den Tod eines Gefühls."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, II, 1. Aph. 202

"Die Forderung, geliebt zu werden, ist die größte der Anmaßungen."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 523

"Etwas Kurz-Gesagtes kann die Frucht und Ernte von vielem Lang-Gedachten sein."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, II, 1. Aph. 127

"Die Mutter der Ausschweifung ist nicht die Freude, sondern die Freudlosigkeit."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, II, 1. Aph. 77

"Den Stil verbessern - das heißt den Gedanken verbessern, und gar nichts weiter!"

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, II, 2. Aph. 131

"Das Halbwissen ist siegreicher, als das Ganzwissen: es kennt die Dinge einfacher, als sie sind, und macht daher seine Meinung fasslicher und überzeugender."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, Erster Band, Kapitel 9, Nr. 578

"Der Gewissensbiss ist, wie der Biss des Hundes gegen einen Stein, eine Dummheit."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, II, 2. Aph. 38

"Das Vollkommene soll nicht geworden sein. - Wir sind gewöhnt, bei allem Vollkommenen die Frage nach dem Werden zu unterlassen: sondern uns des Gegenwärtigen zu freuen, wie als ob es auf einen Zauberschlag aus dem Boden aufgestiegen sei."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 145

"Die demokratischen Einrichtungen sind Quarantäne-Anstalten gegen die alte Pest tyrannenhafter Gelüste: als solche sehr nützlich und sehr langweilig."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, II, 2. Aph. 289

"Alle guten Dinge haben etwas Lässiges und liegen wie Kühe auf der Wiese."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, II, Aph. 107

"Fast überall wo es Glück giebt, giebt es Freude am Unsinn."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 213

"Auch der vernünftigste Mensch bedarf von Zeit zu Zeit wieder der Natur, das heißt seiner unlogischen Grundstellung zu allen Dingen."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 31

"Die Scham existiert überall, wo es ein »Mysterium« gibt."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 100

"Neid und Eifersucht sind die Schamteile der menschlichen Seele."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 503

"Das Publikum verwechselt leicht den, welcher im Trüben fischt, mit dem, welcher aus der Tiefe schöpft."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, II, 1. Aph 262

"Tief denkende Menschen kommen sich im Verkehr mit anderen als Komödianten vor, weil sie sich da, um verstanden zu werden, immer erst eine Oberfläche anheucheln müssen."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, II, 1. Aph. 232

"Die Tätigen rollen, wie der Stein rollt, gemäß der Dummheit der Mechanik."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 283

"Der Asket macht aus der Tugend eine Not."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 76

"Nicht selten begegnet man Copien bedeutender Menschen; und den Meisten gefallen, wie bei Gemälden, so auch hier, die Copien besser als die Originale."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 294

"Die Massen scheinen mir nur in dreierlei Hinsicht einen Blick zu verdienen: einmal als verschwimmende Copien der grossen Männer, auf schlechtem Papier und mit abgenutzten Platten hergestellt, sodann als Widerstand gegen die Grossen und endlich als Werkzeuge der Grossen."

Friedrich Nietzsche, Unzeitgemäße Betrachtungen, Zweites Stück, Kapitel 9

"Nein, das Ziel der Menschheit kann nicht am Ende liegen, sondern nur in ihren höchsten Exemplaren."

Friedrich Nietzsche, Unzeitgemäße Betrachtungen, Zweites Stück, Kapitel 9

"Der Wahrheit dienen wenige in Wahrheit, weil nur wenige den reinen Willen haben gerecht zu sein und selbst von diesen wieder die wenigsten die Kraft, gerecht sein zu können."

Friedrich Nietzsche, Unzeitgemäße Betrachtungen, Zweites Stück, Kapitel 6

"In dreierlei Hinsicht gehört die Historie dem Lebendigen: sie gehört ihm als dem Thätigen und Strebenden, ihm als dem Bewahrenden und Verehrenden, ihm als dem Leidenden und der Befreiung Bedürftigen."

Friedrich Nietzsche, Unzeitgemäße Betrachtungen, Zweites Stück, Kapitel 2

"Exstirpation des deutschen Geistes zugunsten des »deutschen Reiches«."

Friedrich Nietzsche, Unzeitgemäße Betrachtungen, Erstes Stück, Kapitel 1

"Was ist also Wahrheit? Ein bewegliches Heer von Metaphern, Metonymien, Anthropomorphismen kurz eine Summe von menschlichen Relationen, die, poetisch und rhetorisch gesteigert, übertragen, geschmückt wurden, und die nach langem Gebrauche einem Volke fest, canonisch und verbindlich dünken."

Friedrich Nietzsche, Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne

"In irgendeinem abgelegenen Winkel des in zahllosen Sonnensystemen flimmernd ausgegossenen Weltalls gab es einmal ein Gestirn, auf dem kluge Tiere das Erkennen erfanden."

Friedrich Nietzsche, Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne

"Aus drei Anekdoten ist es möglich, das Bild eines Menschen zu geben."

Friedrich Nietzsche, Die Philosophie im tragischen Zeitalter der Griechen, Vorwort

"Dicht neben dem Wehe der Welt, und oft auf seinem vulkanischen Boden, hat der Mensch seine kleinen Gärten des Glücks angelegt."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 591

"»Dumm wie ein Mann« sagen die Frauen: »feige wie ein Weib« sagen die Männer. Die Dummheit ist am Weibe das Unweibliche."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, II, 2. Aph. 273

"Ein Beruf macht gedankenlos; darin liegt sein größter Segen. Denn er ist eine Schutzwehr, hinter welche man sich, wenn Bedenken und Sorgen allgemeiner Art Einen anfallen, erlaubtermaßen zurückziehen kann."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 537

"Gegen die Männerkrankheit der Selbstverachtung hilft es am sichersten, von einem klugen Weibe geliebt zu werden."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 384

"»Glaube« heißt Nicht-wissen-wollen, was wahr ist."

Friedrich Nietzsche, Der Antichrist, Kapitel 52

"Ich rede von der Demokratie als von etwas Kommendem. Das, was schon jetzt so heißt, unterscheidet sich von den älteren Regierungsformen allein dadurch, dass es mit neuen Pferden fährt: Die Straßen sind noch die alten, und die Räder sind auch noch die alten."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, II, 2. Aph. 293

"Im Kampf mit der Dummheit werden die billigsten und sanftesten Menschen zuletzt brutal."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 362

"Jedes Wort ist ein Vorurteil."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, II, 2. Aph. 55

"Menschen, welche man nicht leiden kann, sucht man sich zu verdächtigen."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 557

"Ohne die blinden Schüler ist noch nie der Einfluss eines Mannes und seines Werkes groß geworden."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 122

"Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich hat, ist ein Sklave."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 283

"Zu den Dingen, welche einen Denker in Verzweiflung bringen können, gehört die Erkenntnis, dass das Unlogische für den Menschen nötig ist, und dass aus dem Unlogischen vieles Gutes entsteht."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 31

"Das beste Mittel, jeden Tag gut zu beginnen, ist: beim Erwachen daran zu denken, ob man nicht wenigstens einem Menschen eine Freude machen könne."

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 589

"Das Christentum gab dem Eros Gift zu trinken - er starb zwar nicht daran, aber entartete, zum Laster."

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Aph. 168

"Das Wort schon »Christentum« ist ein Missverständnis -, im Grunde gab es nur einen Christen, und der starb am Kreuz."

Friedrich Nietzsche, Der Antichrist, Kapitel 39

"Alle Vorurteile kommen aus den Eingeweiden."

Friedrich Nietzsche, Ecce homo, Warum ich so klug bin, 1

"Ich selbst bin immer noch Pole genug, um gegen Chopin den Rest der Musik hinzugeben."

Friedrich Nietzsche, Ecce homo, Warum ich so klug bin, 7

"Nicht ihre Menschenliebe, sondern die Ohnmacht ihrer Menschenliebe hindert die Christen von heute, uns - zu verbrennen."

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Aph. 104

"Ich misstraue allen Systematikern und gehe ihnen aus dem Weg. Der Wille zum System ist ein Mangel an Rechtschaffenheit."

Friedrich Nietzsche, Götzen-Dämmerung, Sprüche und Pfeile, 26

"Nicht ihre Menschenliebe, sondern die Ohnmacht ihrer Menschenliebe hindert die Christen von heute, uns - zu verbrennen."

Friedrich Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse, Aph. 104